Hallo liebe Menschen im
Kanton Aargau! Ja, da bin ich wieder, der
grosse Norwich Terrier Inuk Eisenherz aus Thun. Wie doch die Zeit vergeht,
schon sind wieder 14 Tage vergangen, seit ich Euch das letzte Extrablatt
zuschicken liess, durch meinen Sekretär selbstverständlich (Hohe Menschen haben
ja schliesslich auch Sekretärinnen).
Also, mein Vizeboss und
ich hatten ja Herrentag. Zuerst fuhren wir Edith zu ihrem Klassentreffen ins
Gürbetal. Anschliessend machten wir zusammen einen schönen Spaziergang am See
entlang und suchten vergebens nach meinem Gudeliböxli, das Marcel am Samstag
verloren hatte. Wahrscheinlich hat das Böxli jemand anderem gefallen, zu finden
war es nicht mehr.
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... und ich bin doch stärker
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Wieder zu Hause hielt ich
Marcel auf Trab mit spielen, auf ihm rumturnen und so. Wir haben unseren
Männertag genossen. Gegen Abend holten wir Edith wieder ab und es gab eine
riesengrosse Wiedersehens Szene.
Am Montag hatte Edith
ihren freien Tag, wir hatten viel Zeit für einander zum Spielen, spazieren,
schlafen und wieder spielen. Am
Abend hat ja Edith noch mit Euch telefoniert. Sie hat am Telefon gesagt, ich
sei noch nicht in den „Zahnwechseljahren“, stimmte zu dem Zeitpunkt ja auch.
Das hat sich aber schon am Dienstag schlagartig geändert. Plötzlich konnte ich
nicht mehr gut essen, irgendwie waren meine Zähne ins Wackeln geraten, und ich
hatte auch einwenig Schmerzen. Dann fiel ein Zahn nach dem andern raus.
Innerhalb von etwa zehn Tagen habe ich sozusagen alle Zähne „ausgewechselt“,
nur noch drei oder vier Stockzähnchen sind noch vom alten Gebiss übrig
geblieben. Edith nannte mich Zahnlückenbaby. Das finde ich eine absolute
Frechheit, denn erstens bin ich kein Baby mehr, sondern ein grosser Junge, und
zweitens war mein neues Gebiss bereits sichtbar. Aber ich bin ja nicht
nachtragend, und mein Boss hat es sicher auch nicht so bös gemeint.......
Meine "Gafferecke"
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Es folgten wieder drei
lustige Arbeitstage mit tollen Aufräumpartys. Komischerweise wollen plötzlich
alle den Boden wischen, weil ich ihnen ja so tatkräftig helfe!!! Freitag wiederum Inuk Tag
und lädelen in Thun per Hundekorb.
Am Samstag war wieder das
Riedtwil Grosi an der Reihe. Wir machten mit ihm noch einen kleinen Ausflug ins
Nachbardorf. Meine Menschen hatten Lust auf ein Vermicelle. Im Restaurant war
noch ein anderer Vierbeiner, der hatte aber ganz schlechte Wirtshausmanieren!
Dauernd hat er Lärm gemacht und in ganz hohen Tönen kundgetan, dass er jetzt
gehen wollte. Ehrlich, das würde ich nie tun. Das war ja
schrecklich und hat fast in den Ohren weh gemacht.
Ich habe mich trotz dem
Radau auf Ediths Jacke schlafen gelegt. Lieber schlafen, als sich ärgern, war
mein Motto. In Wirtschaftskunde habe ich halt schon so meine Erfahrungen
gesammelt, und weiss was sich gehört.
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Ich, Inuk, der Wanderer
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Den Sonntag verbrachten
wir am Brienzersee mit spazieren und was sonst noch so dazugehört.
Am Montag, (immer wieder
Montags) Kurs in Bern. Spaziergang auf der grossen Schanze, oberhalb vom
Bahnhof, Mittagessen mit einer Kollegin von Edith, sie nutzt das immer aus,
wenn wir in Bern sind und pflegt ihre alten Bekanntschaften, dann einpaar
Einkäufe. Ich weiss zwar noch nicht was Weihnachten ist, aber es muss etwas
Besonderes sein, denn in den Geschäften leuchtet und glitzert es so schön, und
Edith hat Bastelsachen für ein Adventsfenster eingekauft. Habe gehört, dass es
da Geschenke geben soll, darauf freue ich mich natürlich jetzt schon, denn im
Auspacken bin ich einsame Spitze, viel schneller als es meinen Menschen recht
ist.
Die
folgenden drei Arbeitstage verliefen im gewohnten Trott. Die Menschen sind
immer noch mit Karten herstellen beschäftigt und ich warte gespannt auf alles
was zu Boden fällt. Manchmal landet aber auch etwas am Boden, das die
Zweibeiner noch gebrauchen könnten, wenn da nicht ein Inuk schneller ist!!!!
Freitag freier Tag für uns
zwei, ich meine meinen Boss und mich. Also uns wird es schon nie langweilig,
dafür sorge ich schon. Mir kommt immer wieder etwas in den Sinn, das mir (oder
uns) Spass macht.
...kurz ausruhen, dann auf
zu neuen Taten |
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Wir sind zwar nicht immer
gleicher Meinung, aber das sind die Menschen auch nicht.
Am Abend dann wieder
Einkaufen in Spiez für Frauchen, Kaffeeklatsch im Restaurant für uns Männer.
Meine Leute haben sicher etwas vor, für Samstag, sonst würden wir nicht am
Freitag einkaufen gehen, das habe ich schon gemerkt.
Am Samstag fuhren wir mit
dem Auto durchs Simmental in die Lenk zu den Simmefällen, (von wegen
Wasserfall rauschen und kennen lernen für mich).
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Nun ja, Wasserfall ist
doch etwas übertrieben, das war ja nur ein kleiner Bach.
Auch meine Menschen
waren enttäuscht, aber in der nahe gelegenen Beiz klärte man uns auf, dass
jetzt nur wenig Wasser komme, wegen der Jahreszeit.
Im Frühling bei der
Schneeschmelze komme dann viel, viel Wasser.
Wir werden das sicher nächstes
Jahr kontrollieren, wie ich meine Menschen kenne. |
Dafür machten wir noch
einen schönen Waldspaziergang und suchten Moos und Tannzapfen für eine
Dekoration.
....wo ist der nächste
Zapfen?
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Jaaaa, da hat es noch Moos
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Ich half natürlich
tatkräftig mit, beim Moos ausreissen und Zapfen suchen, nur meine Zapfen
gefielen Edith nicht so gut wie mir, dabei habe ich doch extra schön nasse
gesucht.
Wieder auf dem Parkplatz
machte ich Bekanntschaft mit einem jungen Westi, wir konnten auch noch einwenig
miteinander spielen. Das war lustig. Aber dann hat dieser Frechling gleich
zweimal nacheinander das Bein hochgehoben und meinen Vizeboss bepinkelt, pfui!
Seine Besitzer haben das auch noch lustig gefunden. Da hat ihnen aber Edith
gesagt, dass sie das gar nicht lustig finde, und es an ihnen liege, solche
Unarten dem Vierbeiner abzugewöhnen. Die Antwort darauf war, ja das hat der Hund
bei mir auch schon gemacht.
Wir zogen es dann vor, uns
schnellstens zu entfernen. Ich möchte ja nicht solche Vorbilder haben.
Auf einem freien Feld
hatten wir noch Vita-Parcour, Rennen, Weitsprung üben, Tannzapfenwerfen und
wieder holen und so Sachen wo ein Athlet halt so braucht.
Die lange Heimfahrt im
Auto nutzte ich wieder mal für meinen Schönheitsschlaf.
Ich, der Co-Pilot |
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Am Sonntag fuhren wir auf
die Engstlenalp bei Meiringen. Hier hatte es Schnee, und ich hatte ein ganzes,
schönes Schneefeld für mich allein.
Das ist lustig, vor lauter
Freude hopste ich wie ein Hase durch den Schnee, raste Schneebällen nach, schob
meine Nase unten durch und sah zeitweise wie ein Schneehuhn aus. Ich liebe
Schnee!!
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das macht
Spass |
wau, wau,
der ganze Schnee für mich allein |
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...jetzt hab ich aber
Durst
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Das war ein wunderschöner
Ausflug, danke euch beiden, meine Leute.
Nur die vielen Kuhroste
auf der Strasse konnte ich nicht so schätzen. Da rumpelt es so komisch, wenn
das Auto darüber fährt, und das ist mir nicht so geheuer. So ging ein strahlend
schöner Herbstag zu Ende, schade, das hat mir gefallen. Jetzt ist aber
Schlafenszeit, gute Nacht.
Samstag, 15.
November 2003
Am Montag hatten wir
wieder frei. Marcel war auch da, allerdings schlafend im Bett, da er diese
Woche wieder Nachtschicht hat.
...wenn der schläft, mach
ich es mir auch mal bequem |
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Edith und ich machten
einen schönen Spaziergang, dann mussten wir noch schnell in der Tagesstätte
etwas abgeben und noch einige Sachen einkaufen im Städtli. Heute ging es zum
ersten Mal ohne Hundekorb los. Ja ich bin den ganzen Weg gelaufen, nur beim Bus
ein- und aussteigen, sowie in den Geschäften hat mich mein Boss auf den Arm
genommen. Sogar durch die grosse Einkaufsstrasse mit den vielen Leuten bin ich,
Inuk, gelaufen. Ist doch toll von mir!!
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..puhhh so lädele macht
mächtig müde
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Drei Tage Arbeit für uns,
zwar langweilig für die Menschen, aber lustig für mich, die Leute machen immer
noch Karten wie vergiftet, nun haben sie bereits 352 von 450 Stück gemacht.
Welche Wonne das Aufräumen am Abend für mich ist, habe ich ja schon
geschrieben.
Gestern Freitag hat Edith
den ganzen Morgen Apèro Gebäck gebacken, denn wir gingen am Nachmittag an einer
Hochzeitsfeier im kleinen Rahmen kochen. Ich durfte auch mit gehen,
schliesslich bin ich schon ein grosser, braver Hundejunge. Dort hatte es zwei
Katzen, da musste ich doch schnell mal ihr Essen probieren. Als Edith das
merkte stellte sie sofort den Napf in die Höhe, denn sie möchte nicht, dass ich
plötzlich „Miau, statt Wau“ mache.
Das ist sicher der Grund.
Als die
Hochzeitsgesellschaft eintraf, musste ich alle freudig begrüssen, vor allem die
Braut, die kenne ich schliesslich, das ist eine Patientin von der Tagesstätte.
Danach musste ich im Hundekorb ( grosses Model) geduldig warten, bis das Essen
serviert war. Diese Zeit nutzte ich für meinen Wachstumsschlaf. Nach dem
Service zwei verliessen wir die Gesellschaft und gingen nach Hause. Übrigens
war da noch eine Patientin mit dabei, die hat geholfen beim Kochen.
Heute Samstag machten wir
eine Sonderschicht in der Tagesstätte, den die Menschen haben im Dezember an
vier Tagen einen Marktstand und brauchen noch dringend Sachen, die sie
zu Gunsten von einem Treppenlift ( der kostet etwa 12’000.-) verkaufen können.
Die Zeit eilt so schnell und für vier Tage Markt braucht es doch einiges. Die
Leute von der Tagesstätte sagen schon überall, dass sie alle Spenden dankbar
annehmen. Heute machte Edith mit einer Patientin Holzpuzzles, aussägen, Kanten
feilen, bemalen. In der Werkstatt waren ähnliche Geräusche wie bei Euch in
Wohlen, nur wahrscheinlich etwas leiser, die Säge auf jeden Fall erinnerte mich
an meine Kinderstube und ich musste meine Ohren auf alle Seiten drehen und gut
hören.
Ich half natürlich auch
wieder mit, indem ich alle Holzteile die am Boden landeten, einsammelte und in
mein Hundebett schleppte. Ordnung muss schliesslich sein.
Am Abend dann noch ein
schöner, grosser Spaziergang am See, lustige Spielstunde mit einen anderen
Terrier (Kernterrier, oder so ähnlich) und Nachtessen in der Beiz.
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vor dem Schlafen gehen
noch schnell Spielkistenkontrolle
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So, das sind wieder die
Thuner Nachrichten.
Herzliche Grüsse und bis zum nächsten Mal.
"Euer"
Inuk und seine Menschen. |