Mein Hunde Tagebuch 7

Montag, 10. November 2003

Hallo liebe Menschen im Kanton Aargau! Ja, da bin ich wieder, der grosse Norwich Terrier Inuk Eisenherz aus Thun. Wie doch die Zeit vergeht, schon sind wieder 14 Tage vergangen, seit ich Euch das letzte Extrablatt zuschicken liess, durch meinen Sekretär selbstverständlich (Hohe Menschen haben ja schliesslich auch Sekretärinnen).

Also, mein Vizeboss und ich hatten ja Herrentag. Zuerst fuhren wir Edith zu ihrem Klassentreffen ins Gürbetal. Anschliessend machten wir zusammen einen schönen Spaziergang am See entlang und suchten vergebens nach meinem Gudeliböxli, das Marcel am Samstag verloren hatte. Wahrscheinlich hat das Böxli jemand anderem gefallen, zu finden war es nicht mehr.

Inuk mit seinem Tausendfüssler

... und ich bin doch stärker

 

Wieder zu Hause hielt ich Marcel auf Trab mit spielen, auf ihm rumturnen und so. Wir haben unseren Männertag genossen. Gegen Abend holten wir Edith wieder ab und es gab eine riesengrosse Wiedersehens Szene.

Am Montag hatte Edith ihren freien Tag, wir hatten viel Zeit für einander zum Spielen, spazieren, schlafen und wieder spielen. Am Abend hat ja Edith noch mit Euch telefoniert. Sie hat am Telefon gesagt, ich sei noch nicht in den „Zahnwechseljahren“, stimmte zu dem Zeitpunkt ja auch. Das hat sich aber schon am Dienstag schlagartig geändert. Plötzlich konnte ich nicht mehr gut essen, irgendwie waren meine Zähne ins Wackeln geraten, und ich hatte auch einwenig Schmerzen. Dann fiel ein Zahn nach dem andern raus. Innerhalb von etwa zehn Tagen habe ich sozusagen alle Zähne „ausgewechselt“, nur noch drei oder vier Stockzähnchen sind noch vom alten Gebiss übrig geblieben. Edith nannte mich Zahnlückenbaby. Das finde ich eine absolute Frechheit, denn erstens bin ich kein Baby mehr, sondern ein grosser Junge, und zweitens war mein neues Gebiss bereits sichtbar. Aber ich bin ja nicht nachtragend, und mein Boss hat es sicher auch nicht so bös gemeint.......

Meine "Gafferecke"   

 

was läuft da draussen?

Es folgten wieder drei lustige Arbeitstage mit tollen Aufräumpartys. Komischerweise wollen plötzlich alle den Boden wischen, weil ich ihnen ja so tatkräftig helfe!!! Freitag wiederum Inuk Tag und lädelen in Thun per Hundekorb.

Am Samstag war wieder das Riedtwil Grosi an der Reihe. Wir machten mit ihm noch einen kleinen Ausflug ins Nachbardorf. Meine Menschen hatten Lust auf ein Vermicelle. Im Restaurant war noch ein anderer Vierbeiner, der hatte aber ganz schlechte Wirtshausmanieren! Dauernd hat er Lärm gemacht und in ganz hohen Tönen kundgetan, dass er jetzt gehen wollte. Ehrlich, das würde ich nie tun. Das war ja schrecklich und hat fast in den Ohren weh gemacht.

Ich habe mich trotz dem Radau auf Ediths Jacke schlafen gelegt. Lieber schlafen, als sich ärgern, war mein Motto. In Wirtschaftskunde habe ich halt schon so meine Erfahrungen gesammelt, und weiss was sich gehört.

Inuk unterwegs

Ich, Inuk, der Wanderer

 

Den Sonntag verbrachten wir am Brienzersee mit spazieren und was sonst noch so dazugehört.

Am Montag, (immer wieder Montags) Kurs in Bern. Spaziergang auf der grossen Schanze, oberhalb vom Bahnhof, Mittagessen mit einer Kollegin von Edith, sie nutzt das immer aus, wenn wir in Bern sind und pflegt ihre alten Bekanntschaften, dann einpaar Einkäufe. Ich weiss zwar noch nicht was Weihnachten ist, aber es muss etwas Besonderes sein, denn in den Geschäften leuchtet und glitzert es so schön, und Edith hat Bastelsachen für ein Adventsfenster eingekauft. Habe gehört, dass es da Geschenke geben soll, darauf freue ich mich natürlich jetzt schon, denn im Auspacken bin ich einsame Spitze, viel schneller als es meinen Menschen recht ist.

Die folgenden drei Arbeitstage verliefen im gewohnten Trott. Die Menschen sind immer noch mit Karten herstellen beschäftigt und ich warte gespannt auf alles was zu Boden fällt. Manchmal landet aber auch etwas am Boden, das die Zweibeiner noch gebrauchen könnten, wenn da nicht ein Inuk schneller ist!!!!

Freitag freier Tag für uns zwei, ich meine meinen Boss und mich. Also uns wird es schon nie langweilig, dafür sorge ich schon. Mir kommt immer wieder etwas in den Sinn, das mir (oder uns) Spass macht.

...kurz ausruhen, dann auf zu neuen Taten   da bin ich auf einem meiner Liegekissen

Wir sind zwar nicht immer gleicher Meinung, aber das sind die Menschen auch nicht.

Am Abend dann wieder Einkaufen in Spiez für Frauchen, Kaffeeklatsch im Restaurant für uns Männer. Meine Leute haben sicher etwas vor, für Samstag, sonst würden wir nicht am Freitag einkaufen gehen, das habe ich schon gemerkt.

Am Samstag fuhren wir mit dem Auto durchs Simmental in die Lenk zu den Simmefällen, (von wegen Wasserfall rauschen und kennen lernen für mich).

Simmefälle

Nun ja, Wasserfall ist doch etwas übertrieben, das war ja nur ein kleiner Bach.

Auch meine Menschen waren enttäuscht, aber in der nahe gelegenen Beiz klärte man uns auf, dass jetzt nur wenig Wasser komme, wegen der Jahreszeit.

Im Frühling bei der Schneeschmelze komme dann viel, viel Wasser.

Wir werden das sicher nächstes Jahr kontrollieren, wie ich meine Menschen kenne.

 

Dafür machten wir noch einen schönen Waldspaziergang und suchten Moos und Tannzapfen für eine Dekoration.

....wo ist der nächste Zapfen?

 

bei den Simmefällen im Wald
Inuk hilft beim Moossammeln

Jaaaa, da hat es noch Moos

 

Ich half natürlich tatkräftig mit, beim Moos ausreissen und Zapfen suchen, nur meine Zapfen gefielen Edith nicht so gut wie mir, dabei habe ich doch extra schön nasse gesucht.

Wieder auf dem Parkplatz machte ich Bekanntschaft mit einem jungen Westi, wir konnten auch noch einwenig miteinander spielen. Das war lustig. Aber dann hat dieser Frechling gleich zweimal nacheinander das Bein hochgehoben und meinen Vizeboss bepinkelt, pfui! Seine Besitzer haben das auch noch lustig gefunden. Da hat ihnen aber Edith gesagt, dass sie das gar nicht lustig finde, und es an ihnen liege, solche Unarten dem Vierbeiner abzugewöhnen. Die Antwort darauf war, ja das hat der Hund bei mir auch schon gemacht.

Wir zogen es dann vor, uns schnellstens zu entfernen. Ich möchte ja nicht solche Vorbilder haben.

Auf einem freien Feld hatten wir noch Vita-Parcour, Rennen, Weitsprung üben, Tannzapfenwerfen und wieder holen und so Sachen wo ein Athlet halt so braucht.

rumrennen
Ich, Inuk der Sprinter
.....der Weitspringer
weitspringen
am rumrennen ....Handstand
....Aportieren
Spielzeug apportieren

 

Die lange Heimfahrt im Auto nutzte ich wieder mal für meinen Schönheitsschlaf.

Ich, der Co-Pilot    Inuk als rückwärtiger Co-Pilot

 

Am Sonntag fuhren wir auf die Engstlenalp bei Meiringen. Hier hatte es Schnee, und ich hatte ein ganzes, schönes Schneefeld für mich allein.

Das ist lustig, vor lauter Freude hopste ich wie ein Hase durch den Schnee, raste Schneebällen nach, schob meine Nase unten durch und sah zeitweise wie ein Schneehuhn aus. Ich liebe Schnee!!

 

Inuk, die Nase im Schnee das macht Spass
wau, wau, der ganze Schnee für mich allein
macht mir Spass
rumrennen im Schnee
das war doch Tiefschnee für mich

 

Inuk

...jetzt hab ich aber Durst

 

Das war ein wunderschöner Ausflug, danke euch beiden, meine Leute.

Nur die vielen Kuhroste auf der Strasse konnte ich nicht so schätzen. Da rumpelt es so komisch, wenn das Auto darüber fährt, und das ist mir nicht so geheuer. So ging ein strahlend schöner Herbstag zu Ende, schade, das hat mir gefallen. Jetzt ist aber Schlafenszeit, gute Nacht. 

 

 

Samstag, 15. November 2003

Am Montag hatten wir wieder frei. Marcel war auch da, allerdings schlafend im Bett, da er diese Woche wieder Nachtschicht hat.

...wenn der schläft, mach ich es mir auch mal bequem  ... am Ausruhen

Edith und ich machten einen schönen Spaziergang, dann mussten wir noch schnell in der Tagesstätte etwas abgeben und noch einige Sachen einkaufen im Städtli. Heute ging es zum ersten Mal ohne Hundekorb los. Ja ich bin den ganzen Weg gelaufen, nur beim Bus ein- und aussteigen, sowie in den Geschäften hat mich mein Boss auf den Arm genommen. Sogar durch die grosse Einkaufsstrasse mit den vielen Leuten bin ich, Inuk, gelaufen. Ist doch toll von mir!!

und schlafen...

..puhhh so lädele macht mächtig müde

 

 

Drei Tage Arbeit für uns, zwar langweilig für die Menschen, aber lustig für mich, die Leute machen immer noch Karten wie vergiftet, nun haben sie bereits 352 von 450 Stück gemacht. Welche Wonne das Aufräumen am Abend für mich ist, habe ich ja schon geschrieben.

Gestern Freitag hat Edith den ganzen Morgen Apèro Gebäck gebacken, denn wir gingen am Nachmittag an einer Hochzeitsfeier im kleinen Rahmen kochen. Ich durfte auch mit gehen, schliesslich bin ich schon ein grosser, braver Hundejunge. Dort hatte es zwei Katzen, da musste ich doch schnell mal ihr Essen probieren. Als Edith das merkte stellte sie sofort den Napf in die Höhe, denn sie möchte nicht, dass ich plötzlich „Miau, statt Wau“ mache.

Das ist sicher der Grund.

Als die Hochzeitsgesellschaft eintraf, musste ich alle freudig begrüssen, vor allem die Braut, die kenne ich schliesslich, das ist eine Patientin von der Tagesstätte.

Danach musste ich im Hundekorb ( grosses Model) geduldig warten, bis das Essen serviert war. Diese Zeit nutzte ich für meinen Wachstumsschlaf. Nach dem Service zwei verliessen wir die Gesellschaft und gingen nach Hause. Übrigens war da noch eine Patientin mit dabei, die hat geholfen beim Kochen.

Heute Samstag machten wir eine Sonderschicht in der Tagesstätte, den die Menschen haben im Dezember an vier Tagen einen Marktstand und brauchen noch dringend Sachen, die sie zu Gunsten von einem Treppenlift ( der kostet etwa 12’000.-) verkaufen können. Die Zeit eilt so schnell und für vier Tage Markt braucht es doch einiges. Die Leute von der Tagesstätte sagen schon überall, dass sie alle Spenden dankbar annehmen. Heute machte Edith mit einer Patientin Holzpuzzles, aussägen, Kanten feilen, bemalen. In der Werkstatt waren ähnliche Geräusche wie bei Euch in Wohlen, nur wahrscheinlich etwas leiser, die Säge auf jeden Fall erinnerte mich an meine Kinderstube und ich musste meine Ohren auf alle Seiten drehen und gut hören.

Ich half natürlich auch wieder mit, indem ich alle Holzteile die am Boden landeten, einsammelte und in mein Hundebett schleppte. Ordnung muss schliesslich sein.

Am Abend dann noch ein schöner, grosser Spaziergang am See, lustige Spielstunde mit einen anderen Terrier (Kernterrier, oder so ähnlich) und Nachtessen in der Beiz.

He, da Fotografier mich jemand bei der Kontrolle

vor dem Schlafen gehen noch schnell Spielkistenkontrolle

 

 

So, das sind wieder die Thuner Nachrichten.

Herzliche Grüsse und bis zum nächsten Mal.      

 

"Euer" Inuk und seine Menschen.

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